JUGENDGOTTESDIENST
FÜR WEN BIN ICH DA?

 

 

Material

Beamer, Leinwand, Jahresbild der Berufungspastoral 2021, Jahresgebet oder Bild als Karte mit Jahresgebet auslegen oder am Eingang verteilen (bestellbar in den Diözesanstellen Berufungspastoral oder unter www.berufung.org), Videoclip „Friseure Bewegen II" (Wella), Videoclip „Sportfreunde Stiller - Das Geschenk“ (Official Lyric Video)

 

Eröffnung

 

Gesang zur Eröffnung

GL 346 - „„Atme in uns“ oder
God for you(th) „Weite Räume“, Nr. 568

 

Liturgische Eröffnung

Gott, wir stehen vor dir so, wie wir sind - mit unseren Stärken und unseren Schwächen. Du nimmst uns an.

Lasst uns diese Feier in deinem Namen beginnen.

(Kreuzzeichen)

 

Einführung

Bildimpuls, Jahresbild „Für wen bin ich da?“ (siehe hier JAHRESBILD)

 

Welche Gedanken kommen Euch, wenn Ihr das Bild betrachtet? Tauscht Euch in kleinen Mauschelgruppen zu zweit oder zu dritt aus.

Danach können zwei Jugendliche im Wechsel diese Gedanken vorlesen:

  • Kennen die sich?
  • Multikulti
  • genau hinschauen
  • eine/r von vielen
  • Hochhaus
  • Wohnung frei?
  • anonym
  • fremd
  • in der Masse untergehen
  • Begegnungen im Treppenhaus
  • Kunstwerk
  • Wenn man sich das Bild quer anschaut, dann sieht es so aus, als ob das ganz viele kleine Figuren sind.
  • was verbirgt sich dahinter?
  • welche Geschichten stehen hinter den Namen?

 

Christrufe

Herr, Jesus Christus, bei dir geht keiner in der Masse unter.

Du schaust auf jeden einzelnen von uns.

GL 154 – Kyrie

 

Herr, Jesus Christus, für dich sind wir nicht bloß irgendein Name auf einem Klingelschild. Du kennst unsere Geschichten, die dahinterstehen.

GL 154 – Kyrie

 

Herr, Jesus Christus, du hast deine Lebensaufgabe mit Hingabe und Liebe erfüllt. Du warst für die da, die dich gerade besonders brauchten.

GL 154 – Kyrie

 

Eröffnungsgebet

Gott, wir danken dir, dass wir in dieser Stunde hier zusammen sind. Du fragst uns: Für wen bist du da? Begleite uns bei unserer Suche nach Antworten darauf. Lass uns unserer Sehnsucht folgen und schenke uns den Mut, auf unser Herz zu hören. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.

 

Verkündigung des Wortes Gottes

 

Lesung

Jer 1,4–9

 

Psalm

GL 618 – „Confetemini domino“ oder
God for you(th) „Wo ich auch stehe“, Nr. 378

 

 

Ruf vor dem Evangelium

GL 346 - „Atme in uns“ oder
God for you(th) „Weite Räume“, Nr. 568

 

Evangelium

Lk 4,16-21

 

Impuls

Jeremia bekommt seinen Lebensauftrag klipp und klar zu hören. Ausreden wie „ich bin doch noch so jung“ gelten nicht. Stattdessen macht Gott ihm Mut: „Fürchte dich nicht, ich bin bei dir.“

 

Auch Jesus weiß genau, für wen er da ist. Seine Mission ist glasklar: in besonderer Weise für die da zu sein, die keine reservierten Plätze und keine Privilegien hatten.

 

Er wusch Füße, berührte Menschen mit ansteckenden Krankheiten, setzte sich mit den Außenseitern an einen Tisch. Er bestärkte diejenigen, die klein waren, hinterfragte und kritisierte, was sich als groß und mächtig darstellte. Jesu widerstrebte ein Einteilen in oben und unten. Für ihn sollten alle dazu gehören.

Wenn wir also Jesus die Frage stellen: Für wen bist du da?, dann bekommen wir da eindeutige Antworten: Ich bin für die da, die niemand sieht, für die, die Unrecht erfahren, für die, die mir in meinem Alltag begegnen.

Papst Franziskus stellt in seinem Schreiben „Christus vivit“ auch die Frage an uns heute: „Für wen bist du da?“.

Ich stelle mir vor, dass diese Frage über unserem Bild mit den vielen Klingelschildern steht: Für wen bin ich da?

Für alle? Oh je, das wären aber ganz schön viele. Ich kann doch nicht für alle da sein? Wie finde ich heraus, für wen ich da sein soll?

 

Ich muss in meinem Leben Entscheidungen treffen. Wie und mit wem möchte ich leben? Welchen Beruf möchte ich ergreifen? Wie kann ich für andere da sein?

Die Frage nach unserem Beruf scheint zunächst einmal eine ganz harmlose Frage zu sein. Und trotzdem: Je nachdem, was man da antwortet, kann das auch Kopfschütteln auslösen.

Vielen Friseuren geht das zum Beispiel so. Es gibt ein Video bei YouTube, da erzählen sie von ihren Erfahrungen.

 

Video einspielen

Wenn möglich den Videoclip (Link --> Friseure bewegen II von Wella) an dieser Stelle einspielen (3 Min.)

 

„Da verdienst du ja nix“, bekam die eine zu hören. Eine andere gesteht: „Es gab schon Zeiten, da habe ich mich für meinen Beruf geschämt. Ich wollte nicht sagen, was ich mache.“ Wenig Ansehen, wenig Anerkennung also.

Aber dann kommt die Wende: „Pfff, ist mir egal, was ihr denkt, ich mach das“. Und als Nächstes erzählen die Friseure von ihrer großen Leidenschaft. „Man ist ja nicht nur Friseur, man ist ja alles, man ist Seelsorger, man hört sich die Probleme an und macht auch mal den letzten Haarschnitt. Das ist auch was, was einen dann mitnimmt.“

Ja, diese Menschen machen nicht nur einen Beruf, sie haben ihre Berufung gefunden.

Und so wie den Friseuren geht es auch so manch anderen Berufsgruppen.

 

Viele Aussagen der Friseure könnten auch von Seelsorgerinnen und Seelsorgern stammen.

Auch da gibt es immer wieder Zeiten, in denen man sich schämt für eine Kirche, die weit weg von dem ist, was Jesus gelebt hat. Und gleichzeitig lieben sie ihren Beruf.

Sie begleiten Menschen, nicht vom ersten bis zum letzten Haarschnitt, aber sozusagen von der Taufe bis zur Beerdigung.

Diese tiefen Beziehungen und etwas Sinnvolles für andere zu tun: Darin finden viele ihre Berufung.

So kann ein geistlicher Beruf genauso wie der Beruf des Friseurs, des Piloten, der Managerin, des Pförtners, usw. dem Leben Sinn und Tiefe geben.

Das Entscheidende ist, auf sein Herz zu hören und Gottes Liebe auszustrahlen. Egal, was man tut und wer man ist. Nur so können wir die Welt verändern und zu einem Ort des Friedens und der Freude machen.

Wir nehmen uns nun etwas Zeit für uns. Eine gute Gelegenheit, um in sich hineinzuhören und sich zu fragen: „Was gibt meinem Leben Sinn und Tiefe? Für wen will ich da sein?

 

Instrumentalmusik

z.B. „Aber du weißt den Weg für mich”, Taizé Instrumental 3, Lied 7

 

Fürbitten

In Wirtschaft, Politik und Wissenschaft müssen tagtäglich Entscheidungen getroffen werden. Auch hier gibt es so viele Optionen wie Klingelschilder auf unserem Bild. Lass die Verantwortlichen nach bestem Wissen und Gewissen sowie nach gerechten und sozialen Maßstäben ihre Entschlüsse fassen.

R: GL 182 - „Du sei bei uns” oder God for you(th) „Oh Lord, hear my pray'r”

 

Eine Kirche, die wir manchmal so erleben, dass sie das nicht erfüllt, was du, Jesus, damals gelebt hast, macht uns traurig. Lass uns auf den Kern deiner froh machenden und begeisternden Botschaft schauen und das, was uns daran wichtig geworden ist, schon heute leben.

R: Oh Lord, hear my pray’r

 

„Was bringt mir das?“, steht oft vor der Frage „Für wen will ich da sein?“. Lass uns nicht nur an uns selbst denken, sondern wach und aufmerksam gegenüber anderen werden.

R: Oh Lord, hear my pray’r

 

Erfahrungen, die uns viel bedeuten, Dinge, die uns sehr geprägt haben, können Mosaiksteinchen sein auf unserem Weg hin zu unserer Mission, zu unserer Berufung. Lass uns mutig und vertrauensvoll auf unser Herz und dich hören.

R: Oh Lord, hear my pray’r

 

Es gibt Menschen, die uns schon vorausgegangen sind zu dir, Menschen, die für uns da waren und die wir geliebt haben. Dankbar beten wir für sie in einem Moment der Stille.

R: Oh Lord, hear my pray’r

 

Vaterunser

Vater unser im Himmel ...

 

Abschluss

 

Schlussgebet

Wir beten gemeinsam das Jahresgebet der Berufungspastoral 2021 (siehe Seite 55).

 

Segen

Halte deine segnenden Hände über uns, über unsere Wege, die mal schön und mal schwierig sind. Segne uns, damit wir selbst zum Segen füreinander werden. Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

 

Lied

Zum Schluss hören wir von Sportfreunde Stiller „Das Geschenk”.
– Höre es, als ob Dir Gott diese Zusage macht!

Du bist ein Geschenk!

 

 

Claudia Fontana, Pastoralreferentin,  Berufungspastoral Bistum Mainz