"Es ist super gut gelaufen! Unglaublich viele Leute waren hier und haben das Goethe Institut in Beschlag genommen.", schwärmt Christine Klimann sa, Organisatorin des ZfB, und spricht dem gesamten Team der berufungspastoralen Stellen in Deutschland aus der Seele. Während der monatelangen Vorbereitungen hatte niemand mit einem so großen Erfolg gerechnet – etwa 10.000 Besuche zählte der Check-In Counter am Ende des festlichen Großevents.
Für fünf Tage wurde das hiesige Goethe Institut – direkt an der Deutschen Botschaft – zu dem Treff- und Anlaufpunkt für die deutschen Pilger:innen. Viele Gruppen verbrachten die Mittags- oder Nachmittagszeit in den gekühlten Räumen, tankten Energie für Handy und Seele oder genossen den milden Schatten unter Palmen im großen Garten.
Doch neben viel Raum für innere Einkehr, Tanzkurse, Spiele, stimmungsvolle Musik – die den Garten zu einem gern genutzten Hotspot machte – und dem fruchtigen Wassereis, das kaum schnell genug gefrieren konnte, bevor es an die Gäste verteilt wurde, standen die Tage vor allem im Zeichen der Begegnung. So trafen im Pilgerzentrum jene aufeinander, deren Wege sich im alltäglichen Leben nur selten kreuzen.
Junge Christ:innen etwa, mit der Sehnsucht nach Reformen in der Institution Kirche, trafen auf junge Menschen, die sich einem traditionelleren Glaubensbegriff verbunden sehen. Gemeinsam diskutierten sie im Format ‚Ask The Bishop‘ mit den vielen vor Ort vertretenen Bischöfen. Beim Open Desk, zu dem Bischof Gerber über Fragen wie den Synodalen Weg, die Rolle von Frauen innerhalb der Kirche oder der Segnung homosexueller Paare Position bezog und diese in der Katechese zueinander führte, wurden Meinungen und Wahrnehmungen kontrovers ausgetauscht. Wo, wenn nicht hier, dürfen diese Prozesse einen Ort finden?! Hier, wo für ein paar Tage im August die Menschen zusammenfinden, deren Wirken die zukünftige Kirche prägen und bestimmen wird.
Nicht zuletzt konnten auch all diejenigen versorgt werden, denen die portugiesische Hitze zu schaffen machte oder deren aufgeschlagene Knie medizinischer Behandlung bedurften. Kurzerhand wurden die Kursräume, in denen normalerweise interessierte Portugiesinnen und Portugiesen die deutsche Sprache erlernen, zu Krankenzimmern umfunktioniert. „Wir haben hier wirklich improvisieren gelernt.“, hört man nun nach dem Ansturm aus dem bunt gemischten Team. Mit Freude über das Gelungene und zugleich Wehmut, um der vergangenen, aufregenden Tage, verstreut sich die Gemeinde auf Zeit zurück in den verregneten deutschen Sommer. Doch die Erlebnisse und Erfahrungen werden nachwirken. In den jungen Pilgerinnen und Pilgern, die sich auf ihrem Fest Gehör zu verschaffen wussten, in den Bischöfen, die sich nahbar und neugierig zeigten und bei all denen, die ihre Kraft und Energie aufgewandt haben, um den Weltjugendtag in Lissabon zu einer unvergesslichen Woche zu machen. Vielen Dank euch allen! Und auf ein Wiedersehen beim Weltjugendtag 2027 im südkoreanischen Seoul.