Auch im Jahr 2024 war der Austausch der rund 50 Verantwortlichen aus den diözesanen Berufungspastoralstellen in Deutschland und der Schweiz ein zentraler Bestandteil der Jahreskonferenz des ZfB, die auf dem Campus der PTH Sankt Georgen in Frankfurt stattfand. Die Konferenz bot während der knapp dreitägigen Veranstaltung Raum für neue Perspektiven und Anregungen, aber auch für kritische Themen, die von verschiedenen Referierenden eingebracht wurden. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf der Erkundung neuer Ansätze sowie auf dem Umgang mit bestehenden Herausforderungen.
Zu Beginn der Konferenz richtete Mrs. Rosemary Sullivan, Executive Director der National Conference of Diocesan Vocation Directors in den USA, ein Grußwort an die Teilnehmenden. Mit Einblicken in ihre Arbeit und die Berufungspastoral in den Vereinigten Staaten stellte sie ein enger gefasstes, zugleich jedoch anderes Verständnis von Berufung dar und betonte, wie wichtig es sei, Christus und das Gebet ins Zentrum der Berufungspastoral zu stellen.
Jürgen Leide präsentierte sein erfolgreiches Projekt „Komm und sieh“-Kurse am Bennogymnasium in Dresden. Diese Kurse umfassen zweitägige Einkehrtage, daran anschließende Exerzitien im Alltag und abschließend eine sechstägige Exerzitienphase in Assisi. Zwei ehemalige Teilnehmende berichteten live von ihren Erfahrungen.
Am Abend gab Dr. Dirk Gärtner, Vorsitzender der Regentenkonferenz, einen Überblick über in Rom vorgelegte Änderungen der Ratio Nationalis, der Grundlage für die Priesterausbildung in Deutschland. Diese beinhaltet auch ein eigenes Kapitel zur Berufungspastoral.
Da Führung wesentlichen Einfluss auf die Arbeit der Mitarbeitenden, auch in der Berufungspastoral nimmt – indem sie Prozesse fördert oder behindert – stand am zweiten Tag ein Studienteil mit Prof. Dr. Thomas de Nocker im Zentrum. Unter dem Titel „Führung und Berufung – Wer will schon für eine veränderungsresistente Verwaltungsorganisation sein Leben hingeben?“ bot er einen lebendigen Einblick in die Perspektiven eines christlichen Unternehmensberaters, der an der Schnittstelle von ökonomischen, soziologischen und theologischen Fragestellungen arbeitet und dies mit zahlreichen persönlichen Anekdoten bereicherte.
Der Nachmittag führte die Teilnehmenden auf eine Stadtführung durch die Neue Frankfurter Altstadt, die neben einer mobilen Kaffeepause viele interessante Details bereithielt. Anschließend bot ein „Markt der Möglichkeiten“ Gelegenheit, Materialien, neue Ideen und Konzepte zu entdecken, ins Gespräch zu kommen und sich auszutauschen.
Der abschließende Konferenzteil am letzten Vormittag rundete die Jahreskonferenz ab. Er beinhaltete eine Rückschau auf vergangene, berufungspastorale Aktionen und Materialien sowie einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen. Dr. Ilkamarina Kuhr informierte über die aktuellen Themen der Kommission IV, Johannes Schäfers über die Themen der Rahmenordnung. Sr. Christine Klimann berichtete vom erfolgreichen Zusammenwirken zwischen ZfB, AGBO und afj im Wallfahrtszentrum in Rom im Rahmen der diesjährigen Ministranten-Wallfahrt. Abschließend folgten Berichte aus den Regionen und der AGBO.